Spatenstich für den Netto-Markt

20.05.2014

Die Spaten waren noch nicht ganz weggeräumt, da rollte schon der erste Bagger übers Feld: Nach dem offiziellen Startschuss für den „Netto“-Markt in Auenheim sollen die Arbeiten nun zügig vorangehen, sodass der Discounter noch in diesem Jahr eröffnet werden kann.

Kehl-Auenheim (ari). Ganze drei Jahre haben sich Ortschaftsrat und Vorsteher Werner Müll um einen neuen Lebensmittelmarkt in Auenheim bemüht. Jetzt, wo alle Lichter auf grün stehen, soll schnell gehandelt werden. Wie schnell, das demonstrierte Kehls Oberbürgermeister Toni Vetrano beim ersten Spatenstich am Dienstagvormittag. Bevor der Startschuss für die Arbeiten fiel, drückte er den Herren von „Netto“ noch schnell die Baugenehmigung in die Hand: „Jetzt kann’s losgehen“, sagte er grinsend. Denn das Planungsverfahren war bis dato noch gar nicht abgeschlossen.

„Wir bringen jetzt etwas in Ordnung, das wir verloren haben“, sagte Werner Müll in seiner Ansprache. Damit meint der Ortsvorsteher nicht nur den Lebensmittelladen an sich, den das Dorf seit drei Jahren vermisst, sondern auch ein „Stück Selbstverständlichkeit“, wie er sich ausdrückt. „Dass wir in einem so großem Dorf keinen Einkaufsmarkt mehr haben, das haben wir gar nicht verstehen können“, sagte Müll. Auenheim zählt knapp 2500 Einwohner und ist eine der größten Ortschaften von Kehl. „Ich bin froh, dass die Verwaltung so beweglich war und das mitgemacht hat“, sagte er mit einem Seitenblick auf Kora Herrmann vom Stadtplanungsamt und Baubürgermeister Harald Krapp.

Denn die Verwaltung hatte zunächst nichts von einem Supermarkt am Ortseingang von Auenheim wissen wollen. „Nicht zentrumsnah genug“ hieß es noch vor zwei Jahren, nicht von überall her zu Fuß zu erreichen. „Unser Ziel ist die Nahversorgung“, sagte Harald Krapp noch einmal am Dienstag, „wobei die Betonung wirklich auf ‚nah’ liegt.“ Nur weil das Einzelhandelskonzept der Stadt Kehl weiterentwickelt wurde und kein geeigneter Standort nahe der Auenheimer Ortsmitte gefunden werden konnte, sei die Baugenehmigung am Wohngebiet „Beckäcker“ schließlich erst möglich geworden. 

Das Neubaugebiet „Beckäcker“, das erst vor kurzem am südlichen Ortseingang von Auenheim entstand, hat dem „Netto“-Markt quasi den Hals gerettet. „Der Standort integriert sich immer mehr“, sagte Harald Krapp. Das war eine wesentliche Voraussetzung für die Errichtung eines Discounters, dass er von einem guten Teil der Bevölkerung zu Fuß erreichbar ist.

Sichtlich Spaß beim Buddeln in der Erde hatten Freddy Hitz vom Discounter „Netto“, Architekt Albrecht Seebacher, Dieter Glöckner (Expansionsleiter bei „Netto“), Thomas Dreher vom Backhaus Dreher, Baubürgermeister Harald Krapp, Kehls OB Toni Vetrano, Auenheims Ortsvorsteher Werner Müll, Michael Eberhart (Geschäftsführer von PMG, Bauträger), Kora Herrmann von der Stadtplanungsabteilung und Franz Schwarz vom Recyclingunternehmen. Foto: Antje Ritzert

Sichtlich Spaß beim Buddeln in der Erde hatten Freddy Hitz vom Discounter „Netto“, Architekt Albrecht Seebacher, Dieter Glöckner (Expansionsleiter bei „Netto“), Thomas Dreher vom Backhaus Dreher, Baubürgermeister Harald Krapp, Kehls OB Toni Vetrano, Auenheims Ortsvorsteher Werner Müll, Michael Eberhart (Geschäftsführer von PMG, Bauträger), Kora Herrmann von der Stadtplanungsabteilung und Franz Schwarz vom Recyclingunternehmen.
Foto: Antje Ritzert

Zahlen zum Markt:

Gesamtfläche des Geländes: 4365 m²
Verkaufsfläche: etwa 800 m² 
integrierter Backshop (65 m²) und Getränkefachmarkt
Auto-Parkplätze: 60
Baukosten: etwa 1,2 Mio €

Das Angebot von „Netto“ liegt mit knapp 4000 Artikeln weit über dem Angebot vergleichbarer Discounter wie Aldi oder Lidl, aber noch unter dem eines Vollversorgers wie Rewe oder Edeka. Die Hauptzufahrt zum Markt wird über die Freiburger Straße erfolgen, sodass er auch leicht von den durchfahrenden Leutesheimern erreicht werden kann. Wann der Laden eröffnet wird, darauf wollten sich Architekt und Betreiber nicht festnageln lassen: „Wir gehen aber davon aus, dass man spätestens zu Weihnachten hier einkaufen gehen kann“, sagte Albrecht Seebacher vom Planungsbüro.

VON ANTJE RITZERT

 
 

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