18.11.2017
Auenheims Ortsvorsteherin Sanja Tömmes hat am Mittwochabend im Gemeinderat die Verzögerungen bei der Realisierung von mehreren Auenheimer Projekten zum Thema gemacht. »Es werden weiterhin Projekte, die vom Gemeinderat mit dem Doppelhaushalt verabschiedet wurden, nicht planmäßig realisiert«, kritisierte sie.
Sanja
Tömmes, Auenheimer Ortsvorsteherin, sagte, dass die Ortschaft nach der
»Reißleinen«-Rede des OB »entsetzt« gewesen sei, dass drei wichtige
Auenheimer Projekte verschoben werden mussten. Die OB-Entscheidung
sei dennoch akzeptiert worden, weil der OB auf ein Schreiben des
Auenheimer Stadtrats Reiner Monschau versichert habe, »akribisch« darauf
zu achten, »dass keine neuen Projekte dazwischen geschoben werden, die
mit einer weiteren Verzögerung der bereits beschlossenen Vorhaben
einhergehen«.
Zur »Chefsache« gemacht
Tömmes:
»Es wurde von Ihnen, Herr Vetrano, zur Chefsache gemacht.« Der OB habe
dann über den zeitlichen Ablauf der verschobenen Projekte informiert.
»Beim Kindergarten«, sagte Tömmes, »sind wir im Zeitplan.« Doch beim
zweiten Rettungsweg für die Grundschule seien Arbeiten (Tragwerksplanung
und die Voruntersuchung der Decken und Wände) verschoben worden. Hier
habe sie beim OB und Michael Heitzmann (Gebäudemanagement) mehrfach nach
dem Grund für die Verzögerungen nachgefragt und keine Antwort erhalten.
Erst am Montag habe sie – auf nochmalige Anfrage – von Heitzmann eine
Mail bekommen. Dabei habe der OB im Schreiben an Monschau von
»realistischen Bauzeitplänen« geschrieben und versichert: »Ich werde
sehr darauf achten, dass die Zusagen eingehalten werden (...). Darauf
können Sie sich verlassen.« Tömmes: »Darauf haben wir uns verlassen.«
In
seiner Mail hat Heitzmann laut Tömmes geschrieben, dass er »noch nicht
den exakten Baubeginn« für die Arbeiten in der Grundschule Auenheim
mitteilen könne. Seine Abteilung arbeite an mehren Projekten
gleichzeitig. Allein in Auenheim sei es zu mehreren Verzögerungen
gekommen (zum Beispiel beim Kita-Umzug und durch den Wasserschaden bei
der Feuerwehr), die erst noch bewertet werden müssten.
Projekte gestrichen
Tömmes fragte den OB: »Sie haben dem Gemeinderat im Juli einen Bauzeitenplan präsentiert, in welchem der 2. Rettungsweg für die Grundschule in den Pfingstferien 2018 beginnen sollte. Sie wollen uns jetzt erklären, dass von Juli bis jetzt ihr Plan nicht mehr zählt?« Tömmes weiter: »In Auenheim waren viele notwendige Projekte bereits im Vorfeld – also vor den Haushaltsberatungen – gestrichen worden. Aber die Projekte, die letztendlich vom Gemeinderat nach Ihrer ›Reißleine‹ genehmigt wurden, die sollte die Verwaltung dann auch realisieren können.«
In Auenheim sei es zu Verzögerungen im Kindergarten, in der Grundschule und beim Umbau des Farrenstalls gekommen. Diese seien akzeptiert worden, weil der OB versprochen habe, ganz genau darauf zu achten, dass »diese Projekte planmäßig ausgeführt werden.«
Im Schreiben an Monschau habe der
OB geschrieben: »Ich finde, dass gerade diese konsequenten Maßnahmen
dazu dienen sollten, die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen wieder
herzustellen.« Tömmes: »Der Elternbeirat, die Eltern, die Schulleiterin
und der Ortschaftsrat haben Ihnen vertraut. Ich finde schon, dass diese
Personen es auch verdient haben zu wissen, warum hier der Zeitplan nicht
eingehalten werden kann, bzw. schon im Juli 2017 darüber informiert
werden müssen, warum es zu Verzögerungen kommt.«
Gebäudemanager Heitzmann erklärt
Der
OB sagte, dass Heitzmann erklären soll, warum es die Verzögerungen
gegeben hat. Tömmes bat jedoch um eine Stellungnahme vom OB: »Ich will
wissen: Warum haben Sie nicht akribisch darauf geschaut, was passiert?« Heitzmann
verwies auf den Wasserschaden im Auenheimer Feuerwehrgebäude. Dies sei
eine umfangreiche Maßnahme. Zudem seien zu den Bädern umfangreiche
Vorlagen zu erstellen gewesen. Er verwies darauf, dass derzeit im
Schulhaus »sichere Zustände« herrschen. Zudem gebe es auch in anderen
Ortschaften Verschiebungen von Projekten. Sanja Tömmes erinnerte jedoch
daran, dass in einer Sitzung gesagt wurde, dass es aufgrund der
Bäderplanung keine Verschiebungen der anderen Projekte geben wird, schon
gar nicht bei den Kindergärten und Schulen.
»Arbeiten auf Hochtouren«
OB
Vetrano versicherte: »Unsere Leute arbeiten auf Hochtouren.« Er betonte
mehrfach, dass er nicht verstehe und wisse, worum es Sanja Tömmes gehe.
»Frau Tömmes, wir reden miteinander. Wenn wir nicht miteinander reden
würden, auch wir beide, dann könnte ich es vielleicht verstehen.« Sanja
Tömmes kritisierte abermals die fehlenden Antworten auf ihre Fragen.
AUS: Kehler Zeitung
VON: Klaus Körnich