erneut Verzögerungen Bauprojekte Auenheim

19.10.2018

Rettungsweg in der Grundschule oder der Umbau des Farrenstalls, verzögern sich erneut.

Noch im März dieses Jahres hatte sich Bürgermeister Harald Krapp im Auenheimer Ortschaftsrat für die Bauprojekte gerechtfertigt, die schon seit Jahren in der Ortschaft geplant, aber noch nicht umgesetzt wurden. Prominentestes Beispiel ist wohl der zweite Rettungsweg in der Grundschule, den die Feuerwehr schon 2015 angemahnt hat. Damit verbunden ist ein aufwändiger Umbau des Dachgeschosses. Laut Krapp sollte dieser im August beginnen und Ende Februar nächsten Jahres fertiggestellt sein.
Ebenso der ehemalige Stierstall in der Sofienstraße: Die 250.000 Euro für die Baumaßnahmen im Vereinsheim des Heimatbundes waren bereits im Haushalt 2013/14 eingestellt, Krapp hatte eine Fertigstellung noch bis zum Ende dieses Jahres angekündigt. Daraus wird wohl nichts, genauso wie das Dachgeschoss der Grundschule nicht bis Februar umgebaut sein wird. Michael Heitzmann, Leiter des Gebäudemanagements Kehl, hatte die unangenehme Aufgabe, dem Ortschaftsrat diese Nachricht am Donnerstagabend zu überbringen. Grund seien Personalmangel und Störungen beziehungsweise Verschiebungen anderer Bauprojekte, so Heitzmann.
Die Mitteilung nahm der Ortschaftsrat zähneknirschend zur Kenntnis. „Dass man die Projekte, die auf der Prioritätenliste stehen, auf die lange Bank schiebt, oder andere Projekte dazwischenschiebt, ist für uns nicht verständlich“, sagte Ortsvorsteherin Sanja Tömmes. Sie verwies auf die Sanierung von sieben Klassenzimmern des Einstein-Gymnasiums in Kehl, die der Gemeinderat erst kürzlich in Auftrag gegeben hatte und die bereits erledigt wurde: „Da sehe ich neue Decken in den Räumen, neue Bildschirme statt Tafeln, das ist ja alles schön und gut, aber das ist für mich nicht die Prio eins. Prio eins ist für mich ein zweiter Rettungsweg für die Kinder.“
Rückenwind erhielt Tömmes von der Rektorin der Grundschule, Monika Ziegler: „Nachdem man uns jetzt schon vier Jahre vertröstet hat, wäre es endlich an der Zeit, den Stau abzuarbeiten.“ Seit das Dachgeschoss für Gruppen mit über 20 Kindern aus Brandschutzgründen gesperrt ist, kann eine der vier Klassen die Räumlichkeiten – darunter auch ein Turnsaal – nicht mehr nutzen. 

Leidiges Thema im Ortschaftsrat: der Brandschutz in der Grundschule Auenheim. Die Baumaßnahmen für den seit langem geplanten zweiten Rettungsweg verschieben sich erneut.
Leidiges Thema im Ortschaftsrat: der Brandschutz in der Grundschule Auenheim. Die Baumaßnahmen für den seit langem geplanten zweiten Rettungsweg verschieben sich erneut.

Ab September 2019 werden es zwei von vier Klassen sein, wenn in der Zwischenzeit nichts passiert. Ziegler mahnte zudem eine Lösung für die Sonnenseite der Schule an, die ebenfalls schon lange auf sich warten lässt: „Seit die Bäume weg sind, haben wir auf der Südseite volle Hitze, die Kinder verbraten dort regelrecht.“ Aus Denkmalschutzgründen dürfen außen an den Fenstern keine Jalousien angebracht werden.

Michael Heitzmann betonte, dass die Sanierung der Klassenräume des „Einsteins“ nicht die Verschiebung der Projekte in Auenheim ausgelöst habe. Er gab aber zu, dass alle 131 Gebäude, die die Stadt derzeit verwaltet, „ein bisschen in Konkurrenzsituation miteinander stehen“. Auch die Schulen. Diese Aussage wollte Sanja Tömmes so nicht hinnehmen: „Wir haben keinen Konkurrenzkampf“, sagte sie, „sondern eine Prioritätenliste, die abgearbeitet werden soll.“

VON: Antje Ritzert

 
 

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