Erhöhung Baulandpreise

16.11.2018

Die Preise für städtische Bauplätze in den Kehler Ortsteilen kennen nur eine Richtung: nach oben. Im Auenheimer Ortschaftsrat sind nicht alle Mitglieder mit dieser Entwicklung einverstanden.

Auch wenn sich der Ortschaftsrat am Donnerstagabend mit großer Mehrheit für höhere Baulandpreise ausgesprochen hat, regte sich doch Widerstand unter den Mitgliedern. „170 Euro pro Quadratmeter finde ich extrem hoch“, monierte Markus Bogner (SPD/Bürgerliste) und warf die Frage in den Raum: „Will man da einfach nur mehr verdienen?“ Die von der Kehler Verwaltung vorgeschlagene Änderung der Grundstückspreise für städtisches Bauland in den Ortschaften sieht bei Ein- und Zweifamilienhäusern eine Erhöhung von derzeit 154 auf 170 Euro pro Quadratmeter vor. Für alle anderen Grundstücke im Wohngebiet soll der Preis von 198 auf 220 Euro steigen.

Erst 2016 hatte der Gemeinderat eine Erhöhung der Baulandpreise genehmigt – gegen den Willen des Auenheimer Ortschaftsrates. Und auch davor kannten die Quadratmeterkosten nur eine Richtung: nach oben. Zum Vergleich: 2011 haben Möchtegern-Häuslebauer noch 105 Euro pro Quadratmeter Fläche im Dorf hinblättern müssen. Ortsvorsteherin Sanja Tömmes (Freie Wähler) verteidigte die geplante Erhöhung. Die Erschließungs- und sonstigen Kosten, die mit der Vergabe der Bauplätze verbunden sind, seien gestiegen. Für sie ist klar: „Die Aufwendungen der Stadt müssen abgedeckt werden.“ Schließlich würde das Geld dann an anderer Stelle fehlen, wenn die Stadt draufzahlen müsse.

Kritik löste der Entwurf auch in einem anderen Punkt aus: Im Gegensatz zur Wohnbebauung soll der Quadratmeterpreis für Bauland in den Gewerbegebieten „Auenheim-Süd“ und im Bodersweierer „Ried“ bei 52 Euro unverändert bleiben. Obwohl es nur noch zwei freie Plätze in diesen Gebieten gibt, sprach sich der Ortschaftsrat mit fünf zu drei Stimmen für eine Erhöhung des Preises aus, um der Fairness gegenüber den privaten Käufern Rechnung zu tragen. Insgesamt stimmte das Gremium der veränderten Verwaltungsvorlage mehrheitlich zu (Markus Bogner war dagegen, Stefan Heidt enthielt sich). Klaus Heidt (Freie Wähler) regte zudem an, dass der Kinderbonus, den eine Familie bekommt, nachgezahlt werden solle, wenn die Familie innerhalb der Zehnjahresfrist das Grundstück beziehungsweise das Eigenheim verkauft. So solle einem Missbrauch der Familienregelung vorgebeugt werden. Für jedes im Haushalt lebende Kind bekommen Eltern bei der Stadt Kehl derzeit einen Rabatt von zehn Euro auf den Quadratmeterpreis.


VON: Antje Ritzert

 
 

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