Zwei Ehrennadeln gehen nach Kehl

14.10.2022

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer überreicht Ehrennadeln für Verdienste bei der Heimatpflege in Auenheim. Diese Auszeichnungen des Arbeitskreises Alemannische Heimat gehen auch an zwei Kehler Bürger.

Der Arbeitskreis Alemannische Heimat hat am Mittwochabend in Auenheim Ehrennadeln für Verdienste auf dem Gebiet der Heimatpflege verliehen. Bei einer Feierstunde im Bürgersaal zeichnete Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Arbeitskreises, Hans-Peter Widmann, fünf Frauen und Männer für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement aus. Die Ehrennadel erhielten Elfriede Schumacher (Bad Herrenalb), Helmut Fluck (Mühlhausen-Ehingen), Gabriele Kehret (Kehl), Karl Britz (Kehl) und Friedhilde Heinzmann (Gutach/Schwarzwald).
„Mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz für die Heimatpflege tragen die Geehrten dazu bei, dass Wissen über historische Ereignisse und über Traditionen und Bräuche erhalten bleibt. Zudem verbindet Ihre Arbeit im Verein Menschen und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagte Schäfer und dankte ihnen im Namen des Landes für ihr Engagement.

Viele Gäste kamen
Anlässlich der Verleihung der Ehrennadeln kamen aus dem gesamten Regierungsbezirk Freiburg Vertreter von Verbänden und Vereinen nach Kehl, die sich mit dem Trachtenwesen, der Heimatgeschichte, dem Amateurtheater oder der Mundartpflege befassen. Oberbürgermeister Wolfram Britz begrüßte die Gäste und dankte dem Team vom Heimatbund Auenheim und der Trachtengruppe, die vor und hinter den Kulissen zum Gelingen des Abends beigetragen haben. Für die künstlerische Begleitung des Abends sorgten das Zupf-Ensemble des Mandolinenvereins Auenheim und die Mundartautorin Margot Müller.

Anlass für die Auszeichnung mit der Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat sind folgende Verdienste der beiden Geehrten aus Kehl:

Karl Britz erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund seiner Verdienste bei der Erforschung der Heimatgeschichte im Hanauerland. In enger Zusammenarbeit mit dem Heimatbund Auenheim trägt er seit Jahrzehnten zur Erforschung der Ortsgeschichte von Auenheim bei und ist hier maßgeblich für die Gestaltung der Jahresschrift „Heimatgruß“ verantwortlich. Darüber hinaus beschäftigt sich Karl Britz mit der Geschichte seines Heimatdorfes Kehl-Bodersweier. Mit der Erschließung und Digitalisierung von Kirchen- und Gemeindeakten hat er eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen gelegt. Er ist dabei aber nicht nur ein kundiger Forscher und Archivar, sondern ebenso in der Lage, sein Wissen anschaulich zu vermitteln. Ein besonderer Schwerpunkt ist seine Beschäftigung mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde, die bis zum Holocaust in Bodersweier bestanden hat. Durch die Herstellung persönlicher Kontakte mit den Nachfahren der Bodersweierer Juden trägt er zur deutsch-jüdischen Verständigung bei und erhält das Wissen um die damaligen schrecklichen Geschehnisse auch für nachfolgenden Generationen.

Die Ehrungen (von links nach rechts): Karl Britz, Friedhilde Heinzmann, Klaus Hoffmann (Bürgermeister Bad Herrenalb), Elfriede Schumacher, Sanja Tömmes, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Gabriele Kehret, Helmut Fluck, Christian Huber, Oberbürgermeister Wolfram Britz, Manfred Kropp und Hans-Peter Widmann. ©Regierungspräsidium Freiburg
Die Ehrungen (von links nach rechts): Karl Britz, Friedhilde Heinzmann, Klaus Hoffmann (Bürgermeister Bad Herrenalb), Elfriede Schumacher, Sanja Tömmes, Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, Gabriele Kehret, Helmut Fluck, Christian Huber, Oberbürgermeister Wolfram Britz, Manfred Kropp und Hans-Peter Widmann. ©Regierungspräsidium Freiburg

Info Arbeitskreis
Der Arbeitskreis Alemannische Heimat e.V. ist Dachverband für Verbände in Südbaden, die auf dem Gebiet der Heimatpflege (Trachtenwesen, Mundart, Bürgerwehren, Geschichtsforschung, Musik und Tanz, Theater) tätig sind. Das Regierungspräsidium Freiburg fördert als Landesbehörde die Heimatpflege und arbeitet beratend im Arbeitskreis mit. Die vorgenommene Ehrung beruht auf der Richtlinie des Arbeitskreises Alemannische Heimat e.V. Freiburg über die Auszeichnung herausragender ehrenamtlicher Verdienste um die Heimatpflege.

◼ Gabriele Kehret aus Kehl erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat vor allem aufgrund ihrer langjährigen Verdienste im Trachtenwesen. Seit 1986 ist sie auf diesem Gebiet aktiv. Als Betreuerin der Kindertanzgruppe Kehl war sie zuständig für die Ausgabe der Trachten, kümmerte sich um den korrekten Sitz und nahm kleinere Ausbesserungsarbeiten vor. Bei der Gründung der Erwachsenentanzgruppe war sie wiederum mit viel Engagement dabei, die Trachten zu besorgen. Viele Teile hat sie selbst genäht. Ihr Geschick war besonders gefragt, als es darum ging, für Frauen den „Kappenschlupf“ herzustellen. Alte „Schiffchen“ versah sie mit neuem Band, aber auch komplizierte Perlenstickarbeiten hat Gabriele Kehret erledigt. Nach Auflösung der Gruppe in Kehl hat sie sich der Hanauer Tanzgruppe Eckartsweier angeschlossen und ist dort im Vorstand tätig. Bei der Pflege von Trachten wird ihr Geschick im Umgang mit Nadel und Faden bis heute sehr geschätzt.

AUS: bo.de
VON: Redaktion Kehl

 
 

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