Bagger im Auenheimer Bad – Die Sanierung hat begonnen

19.10.2022

Im Freibad Auenheim tut sich etwas: Anfang des Monats haben die Sanierungsarbeiten begonnen. Wenn alles glatt läuft, kann im nächsten Sommer wieder gebadet werden.

Auf der Ortschaftsratssitzung am Dienstag legte der Leiter des Geschäftsbereichs Bäder bei den Technischen Diensten Kehl, Patrik Vetter, dem Auenheimer Rat einen Sachstandsbericht zu den Bauarbeiten im Auenheimer Freibad vor.

Nachdem sich lange Zeit nichts Sichtbares getan hatte, sind Anfang Oktober die Bagger auf das Freibadgelände vorgerückt. Dafür musste die Einfahrt an der Nordseite erweitert und eine Baustraße quer über die Liegewiese angelegt werden, damit die schweren Maschinen bis zu den Becken kommen können. „Wir haben den Mutterboden abgetragen und mit Recyclingmaterial aufgeschüttet“, berichtete Patrik Vetter.
Als erstes wurden die Waschbetonplatten der Beckenumrandung entfernt, um an die darunter liegenden, löcherigen Rohrleitungen zu kommen, die ausgetauscht werden müssen. Dabei stießen die Bauarbeiter auf eine erste Unwägbarkeit: Die Platten waren nicht in Split verlegt, sondern einbetoniert. „Das sind eben die Überraschungen, die einen so treffen“, sagte Vetter. Dadurch können die Platten nicht wiederverwendet werden.

fda
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170 Kubikmeter Wasserverlust pro Tag
Rückblick: Nach dem Ende der Badesaison musste das Auenheimer Freibad im Herbst 2021 geschlossen werden – der tägliche Wasserverlust von rund 170 Kubikmeter Wasser wurde als nicht mehr tolerierbar angesehen. Die daran anschließenden aufwendigen Untersuchungen ergaben, das unzählige Rohre und Schieber komplett verrostet waren und zum Teil faustgroße Löcher aufwiesen, aus denen das Beckenwasser ins Erdreich sickerte.

Chronik
◼ September 2021: Nach Ende der Saison wird das Bad geschlossen.

◼ Oktober/November 2021: Bestandsaufnahme und Ermittlung des Sanierungsbedarfs beider Kehler Freibäder.

◼ Januar 2022: Der Gemeinderat beschließt, das Auenheimer Bad zu ertüchtigen und stellt dafür 1,5 Millionen Euro bereit.

◼ März bis Mai 2022: Vergabe der Ingenieurleistungen.

◼ Ab Juni 2022: Planung und Projektierung der Umbauarbeiten durch das Ingenieurbüro Kurzmann.

◼ Oktober 2022: Beginn der Bauarbeiten.

Auf der Liegewiese wurde eine Baustraße für Bagger und LKW angelegt. ©Stadt Kehl / Mark Gregotsch
Auf der Liegewiese wurde eine Baustraße für Bagger und LKW angelegt. ©Stadt Kehl / Mark Gregotsch

Nun sollen bis Ende Februar hunderte Meter maroder Rohre, durchgerostete Schieber und viele der 83 Wassereinlässe und -auslässe an den Becken ausgetauscht werden. Ein Teil der Ein- und Auslässe sollen neu platziert werden, um die Durchströmung der Bassins zu verbessern und die Wasserqualität im Becken zu steigern.

Begonnen wird mit dem Leitungsaustausch am tiefsten Punkt beim Sprungturm, wo bis in vier Meter Tiefe gebuddelt werden muss. Von dort rücken die Bauarbeiter abschnittsweise vor.

Glück im Unglück: Die Becken selbst haben sich als intakt erwiesen und müssen nicht erneuert werden.

Bereits erfolgt ist der Umbau des Geländers am Sprungturm – die horizontalen Streben des alten Handlaufs hatten ein Herumturnen auf dem Geländer ermöglicht. Da dies den Sicherheitsvorgaben nicht mehr entspricht, wurde ein neues Geländer mit vertikalen Streben angebracht.

Auch das Geländer und die Betontreppe an der Rutsche werden erneuert. Zudem ist angedacht, auch die Rutsche aus dem Kehler Freibad in Auenheim aufzustellen. Ersetzt werden auch die Armaturen in den Duschen, da es für die alten mittlerweile keine Ersatzteile mehr gibt.

Auf Nachfrage von Ortsvorsteherin Sanja Tömmes zeigte sich Vetter zuversichtlich, dass der Umbau im geplanten Zeitfenster bewerkstelligt werden kann.

Im Mai wieder schwimmen?
„Ich bin da guter Dinge, dass man im Mai wieder schwimmen kann“, sagte Kehls oberster Bäderchef. Allerdings müsse auch das Wetter mitspielen. Wenn es im Winter viel regne und der Grundwasserspiegel steige, könnten die Rohrleitungsgräben volllaufen, was die Arbeiten verzögere.

Ob der Kostenrahmen von 1,5 Millionen eingehalten werden kann, vermochte er dagegen nicht zu sagen. Bis jetzt wurden Aufträge im Wert von 1,2 Millionen Euro vergeben.

Mit der Sanierung des Außenbereichs sind die Arbeiten im Auenheimer Freibad allerdings noch nicht getan. Die weiteren Sanierungsmaßnahmen sollen noch in diesem Monat ausgeschrieben werden. Dazu gehört der Ersatz der defekten Chlordosierungsanlage und der Filterbehälter und der Rohrleitungen im Filtergebäude. Mit diesen Arbeiten soll voraussichtlich im Dezember begonnen werden.


AUS: bo.de
VON: Nina Saam

 
 

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