Cyclocross-Rennen in Auenheim artet zur Schlammpartie aus

05.12.2022

220 Sportler traten beim Cyclocross-Rennen in Auenheim bei teilweise widrigen Wetterbedingungen an. Unsere Mitarbeitern Ellen Matzat-Sauter begab sich mit der Kamera auf „Foto-Pirsch“.

Am Sonntag war zum achten Mal die internationale Cyclocross-Elite bei den sechs Bundesliga-Rennen um den großen Preis der Badischen Stahlwerke im Landschaftspark Auenheim zu Gast. 220 Starter aus zehn Nationen lieferten den geschätzten 2000 Zuschauern spannende Rennen mit teils skurrilen Szenen.
Wie um die Spannung zu steigern setzte pünktlich um 14.30 Uhr zum Elite-Rennen der Männer der Regen ein, der den sowieso sehr anstrengenden und konditionell herausfordernden 2,2 Kilometer langen Parcours mit einer 47 Stufen langen steilen Treppe noch um einiges anspruchsvoller gestaltete.

Schlamm machte die Bahn sehr rutschig, und die Räder mussten geschoben oder gar getragen werden. Ausrutschen auf den Schräghängen kostete zusätzliche Zeit, und bei der Abfahrt, bei der bis zu 50 Stundenkilometer erreicht wurden und die einer kurzen Verschnaufpause dienen sollte, mussten die Crosser aufpassen, dass sie nicht ins Schlingern gerieten. Für die gut beschirmten Zuschauer, von denen einige ihre Leute sogar mit einer Kuhglocke anfeuerten, waren die Rennen spannend anzuschauen, und dem ein oder anderen huschte ab und zu, beim Anblick der kämpfenden und sich teils quälender Athleten, ein Schmunzeln über das Gesicht.

Vor allem in der Klasse der Elite-Männer, die eine Fahrzeit von 60 Minuten hatte, spritzte der Schlamm und sorgte dafür, dass sich die bunte Kleidung der Crossfahrer immer mehr in Erdfarben verwandelte und den Fahrern ins Gesicht Sommersprossen „zauberte“. Auch die Räder wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Von einen Besucher war zu hören „Das wäre nichts für mich – für eine Stunde Spaß nachher stundenlanges Putzen“.

Für Spannung sorgten Fabian Eder und Lars Sommer, beide Heizomat Radteam p/b Kloster Kitchen, zusammen mit Sascha Weber vom Trek I Vaude, die das acht Runden dauernde Rennen mit bis zu zwei Runden Vorsprung unter sich ausmachten. Der mehrfache Mountainbike-Meister und Vizemeister Sascha Weber aus dem Saarland, der einen tollen Fight ablieferte, aber sehr oft wegrutschte, sicherte sich den dritten Platz auf dem Treppchen. Fabian Eder aus Bayern siegte, dicht gefolgt von seinem schweitzer Teamkollegen Lars Sommer. „Ich mag diese matschigen Bedingungen, je technischer es wird, desto besser, und die vielen Höhenmeter der Strecke kamen mir auch entgegen“, freute sich Eder (19).

Wer sein Fahrrad liebt, der trägt. Nicht nur das Wetter, auch die 47 Stufen steile Treppe gestaltete den Parcours für die Starter noch um einiges anspruchsvoller. ©Ellen Matzat
Wer sein Fahrrad liebt, der trägt. Nicht nur das Wetter, auch die 47 Stufen steile Treppe gestaltete den Parcours für die Starter noch um einiges anspruchsvoller. ©Ellen Matzat

Die beste Platzierung vom Radsport-Team Lutz bekam Marcel Weber (34) mit dem 20. Platz im vorderen Mittelfeld der sehr stark frequentierten Klasse „Elite-Männer“. Er fuhr vor 20 Jahren sein erstes Rennen und ist auf der Straße zuhause. „Es ist kaum zu glauben, aber so ein Rennen mit der hohen körperlichen und technischen Anforderung macht auch Spaß“, lachte er. Eine Stunde lang sei man nur darauf fokussiert, auf dem Rad zu bleiben, beschrieb er den Cross-Sport unter den nassen Bedingungen. Gerade gegen Ende, wenn das Rennen immer härter werde, verfluche man den Sport schon, aber nach der Überquerung der Ziellinie hole man dreimal tief Luft und schaue nach dem nächsten Rennen, fügte er hinzu.
Auf dem 25. Platz folgte Christopher Hatz. Bei den Masters 3 (ab 50) belegte Michael Theilmann den 23. Platz.

Mit Spaß und Kampfgeist zeigten die Elite-Frauen in 40 Minuten, was in ihnen steckt. Souveräne Siegerin wurde mit 3,5 Minuten Vorsprung Lisa Heckmann vom Team Müsing – Kurschat Consulting vor Svenja Betz vom RSV Friedenau Steinfurth 1962 und Diana Steffenhagen vom RSV 1971 Seeheim. Um Platz zwei bis vier gab es ein regelrechtes „Hauen und Stechen“.

Moderiert wurde das Rennen von Rennsprecher Hening Tonn, der sich über die „teils schräge Gesellschaft der Sportler“, amüsierte, die sagte „je schlammiger, desto besser“. „Geil wie immer“, zeigte sich Jochen Lutz, der das Rennen mit seinem gleichnamigen Team veranstaltete, wieder sehr zufrieden.

AUS: bo.de
VON: Ellen Matzat

 
 

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