29.07.2013
Impressionen in Wort und Bild vom großen Festwochenende in Auenheim
Die Gäste der Jubiläumsfeier genossen die schönen Sommerabende in Auenheim, wie hier beim Turnverein in der Hechtengasse.
Von Franziska Jäger (Text) und
Sascha Sommer (Fotos)
Dass «Gans Auene» seine 1125 Jahre am heißesten Wochenende des Jahres feiern würde, hätte wohl nimand erahnt. Dementsprechend fallen die Urteile der Schauaussteller und Vereinsmitglieder aus, die zum Teil bereits seit dem frühen Samstagvormittag auf den Straßen ihres Dorfes stehen: »Zehn Grad weniger wären perfekt gewesen.«
Nun war die Jubiläumsfeier ja alles andere als »unperfekt«. Freilich gähnende Leere bot sich am Samstagnachmittag in der Raiffeisen-straße, wo vor »Kalles Agnelkiste« unterm grünen Pavillon lediglich zwei ältere Damen Schutz vor der Sonne suchten. Die Süßwarenverkäuferin des »Zuckerlädle« aus Schwanau stöhnt: »Bei der Hitze gehen Süßigkeiten nicht so gut, die Kinder sind eher im Freibad.« Am späten Nachmittag bekommt sie dann wieder Ihre Kundschaft.
Da kann man nur seinen Respekt ausdrücken vor den Tanzgruppen und kleinen Schauspielern, vor den Musikern und all den fleißigen Helfern, die an diesem Wochenende trotz brütender Hitze ihren Mann - oder Frau - stehen. So wie Jürgen Ross, der seit 8 Uhr am Grillhähnchen-Stand »Zum Blauen Bock« steht und damit mit anderen Freiwilligen den Auenheimer Ferienspaß untersützt. Bis spät in die Nacht verkauft er halbe Grillhähnchen: »Ehrlich gesagt macht die zusätzliche Grillhitze fast gar keinen Unterschied mehr.«
Heimatbund stellte aus
Der etwas kühlere Sonntag lockt dann die Besucher wieder vermehrt an. Neben dem Musik- und Tanzprogramm auf der Festbühne erleben Interessierte die Geschichte Auenheims in Bildern und mithilfe von Gegenständen.
Im Bürgersaal hat der Heimatbund in Zusammenarbeit mit
Künstlern aus dem Dorf eine Foto- und Kunstausstellung auf die Beine
gestellt. So manch einer ist beeindruckt von der fotografischen
Gegenüberstellung einiger Objekte Auenheims, wie die der Grundschule
2013 und dem Vergleich mit dem Schulhaus von 1920.
Kurt Honauer hatte
1975 im Rahmen einer ersten Ausstellung bei den Dorfbewohnern viele
Fotos von damals aufspüren können. Zumindest so tun als ob kann man
auf den Traktoren aus damaliger Zeit, die vor dem Kirchturm ausgestellt
sind. Die beiden Cousins Tim (8) und Leon (6) haben hier ihren
Lieblingsplatz gefunden. Und wem es dann doch wieder zu heiß wird, der
kann ein wenig Erfrischung während der Turmbesichtigung mit Walter Fuchs
erhaschen.
Faszinierend sind auch die Ausstellungen zum Leben von Großmutter und
Großvater: In der Heimatsube können mit interessanten Anekdoten und
Erinnerungen Marianne Schwings, Vorsitzende des Heimatbundes, Trachten,
Küchenutensilien und eine Schlafstube bewundert werden, im oberen Teil
des Stierstalles gibt es bei der Dauer-ausstellung unter Führung von Hans
Schwing Einblicke in den Arbeitsalltag des Mannes.
Bei all den vielen Impressionen und Entdeckungstouren ist die kulinarische Reise der krönende Abschluss eines jeden Festtages. Ob nun saftiges Zwiebelfleisch im Weck, Wildsau am Spieß vom Landesjagd-verband, Winzerschinekn mit Baguette oder eine sehr große Kuchenauswahl - für jeden Gaumen ist etwas dabei.
aus: Kehler Zeitung, 29.07.2013