Nach gut sieben Jahren Bauzeit ist er nun vollendet:

Der Lärmschutzpark, den die Badischen Stahlwerke für die Auenheimer Bevölkerung angelegt haben, wurde am Wochenende offiziell eingeweiht.

VON ANTJE RITZERT  

Kehl-Auenheim. Es ist ruhig geworden um die Badischen Stahlwerke, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Von den alten Zeiten, als die Auenheimer Proteste gegen die Schadstoffemissionen und den Lärm aus dem Unternehmen jenseits der Kinzig überhand nahmen, war am Sonntagnachmittag nichts mehr zu spüren. „Wir haben gelernt, miteinander zu reden und nicht übereinander“, sagte Horst Weitzmann, Mit-Eigentümer der Badischen Stahlwerke (BSW), bei der feierlichen Übergabe des Lärmschutzparks an die Ortschaft Auenheim.
Sieben Jahre hatte die Bauzeit für die Erhöhung des bereits in den 80er Jahren aufgeschütteten Walls entlang der EDF-Straße gedauert. Mit seiner Länge von etwa 400 Metern und einer Höhe von 20 Metern hat er seine endgültigen Dimensionen nun erreicht. Mehr als zwei Millionen Tonnen Material haben die BSW nach eigenen Angaben für die Aufschüttung benötigt, der Großteil davon ist Elekroofenschlacke aus dem eigenen Werk.
„Wir sind sehr zufrieden“, versicherte Ortsvorsteher Werner Müll bei seiner Eröffnungsrede. Das Bauwerk sei nicht nur Lärmschutzwall und Naherholungsgebiet für die Auenheimer Bürger, sondern auch Ausdruck einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den BSW. Man habe es geschafft, das Ruhebedürfnis der Bürger und die Interessen des Unternehmens unter einen Hut zu bekommen. „Das Verhältnis der Ortschaft zu den Stahlwerken ist geprägt von stetigem Geben und Nehmen“, sagte Müll. Die Stadt Kehl hat eine fünf Hektar große Fläche zum Lärmschutzwall dazuspendiert. Aus dem gesamten Areal haben die BSW nun ein Naherholungsgebiet gestaltet: Bäume gepflanzt, Spazierwege und eine Rodelbahn angelegt, Bänke gesetzt und eine Aussichtsplattform geschaffen, von der man das Straßburger Münster und die Hornisgrinde sehen kann.
„Wir werden jetzt aber nicht die Hände in den Schoß legen“, versprach Horst Weitzmann. „Wir wollen weiter besser werden, auch im Umweltschutz.“ Man habe sich bereits vor vielen Jahren entschlossen, den Schutz der Umwelt als ein gleichrangiges Unternehmensziel aufzunehmen. „Wir wollen uns jedoch nicht an unseren Worten messen lassen, sondern an unseren Taten“, sagte er. Und: „Nur weil man das Werk von hier aus hinter dem Berg jetzt nicht mehr sieht, bedeutet das nicht, dass dort nichts mehr gemacht wird.“ Es gäbe noch eine ganze Reihe weiterer Projekte, mit denen die BSW den Lärmpegel senken wollten. So sei beispielsweise angedacht, im Süden von Auenheim einen neuen Lärmschutzwall von Osten nach Westen mit einer Höhe von bis zu zehn Metern zu schütten. Derzeit liegen die Lärm-Messwerte in Auenheim einige Dezibel unter den gesetzlichen Grenzwerten. Die Beschwerden aus der Bevölkerung nehmen seit Jahren ab. Vor allem nachts und bei ungünstigem Wind ist das Prasseln des Schrotts, wenn er in den Hochofen gekippt wird, jedoch noch gut zu hören.  

Foto: Stoßen auf die Übergabe des fertig gestellten Lärmschutzparks an die Ortschaft Auenheim an: Kehls OB Günther Petry (von links) und Horst Weitzmann, Mit-Eigentümer der Badischen Stahlwerke, sowie Auenheims Ortsvorsteher Werner Müll (von rechts), Bürgermeister Harald Krapp und Dietmar Weiss von den BSW. Foto: Antje Ritzert

Einweihung Lärmschutzpark Auenheim
 

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