22.09.2016
Nahverkehrskonzept - Auenheim pocht auf durchgängigen Takt // Farrenstall-Umbau auf den Weg gebracht // BSW Lärmkataster im November erwartet
Nahverkehrskonzept im Ortschaftsrat: Bus- verbindung soll unkompliziert und verlässlich sein. Am Dienstag war auch in Auenheim das Nahverkehrskonzept Thema. Neben einem funktionierenden Schülerverkehr in alle Richtungen war dem Ortschaftsrat vor allem ein verlässlicher Takt wichtig, wie sich in der Sitzung zeigte.
Auenheim gehört zu den Ortschaften, die künftig durch eine der neuen Stadtbuslinien erschlossen werden. Statt der Regionalbuslinie 403 wird dann der Stadtbus B die Ortschaft anfahren. Neu ist auch ein Schlenker über das Gewerbegebiet, das der Bus bislang links liegen lässt. Dies wurde vom Ortschaftsrat einstimmig begrüßt.
Ortsvorsteherin Sanja Tömmes hatte sich eingehend mit dem neuen Nahverkehrskonzept beschäftigt und erläuterte ihren Mitstreitern am Ratstisch die verschiedenen Varianten. Wie bereits berichtet, favorisiert der Gemeinderat aus Kostengründen nicht die vom Büro Modus Consult erarbeitete Optimallösung, sondern die reduzierte Variante, die mit zwei zusätzlichen Angebotspaketen aufgerüstet werden kann.
Feste Zeiten
Schnell war man sich einig, dass die Varianten, die werktags einen
munteren Mix aus Haupt- und Nebenverkehrszeiten und damit wechselnde Taktzeiten
vorsehen, nicht gerade förderlich für die Akzeptanz des öffentlichen
Nahverkehrs sind. Gerade die einfache Lesbarkeit des Fahrplans, bei dem der Bus
zu festen Zeiten kommt (»immer um 10 vor und um 20 nach«), sei dafür wichtig.
Wer aber einmal zur falschen Zeit an der Haltestelle stehe und feststellen
müsse, dass gerade Nebenverkehrszeit ist und
der Bus nur alle Stunde kommt, der werde es sich
künftig zweimal überlegen, ob er den ÖPNV nutzt, hieß es. Die
Hauptverkehrszeit, in der der Bus im Halbstundentakt kommt, solle deshalb
durchgängig von 6 bis 18 Uhr gelten. »Das ist die einzige Alternative, die
funktioniert«, sagte Ortsvorsteherin Sanja Tömmes. »Alles zwischendrin werden die
Leute nicht annehmen.
Um nach Rheinau zu gelangen, müssen die Schüler künftig dort aussteigen und den von Bodersweier kommenden Regionalbus nehmen. »Es muss gewährleistet sein, dass dieser Bus passend kommt«, so Sanja Tömmes. Auch die Verbindung nach Offenburg und den dortliegenden Schulen und Arztpraxen müsse gut und durchgängig gestaltet werden.
Reduzierte Variante
Nach eingehender Diskussion sprach sich das Gremium schließlich für die reduzierte Variante mit der durchgehenden Hauptverkehrszeit aus. Darunter dürfe es nicht gehen. Wenn die Stadt so viel Geld für die Tram in die Hand nimmt, muss auch Geld für eine vernünftige Busanbindung der Ortschaften her, so der Tenor. Hier zu sparen, sei kontraproduktiv.
Seit vier Jahren wartet Auenheim auf die Sanierung des Farrenstalls, der vom Heimatbund Auenheim genutzt wird. Der Verein hat bereits mit dem Umbau des Nebengebäudes, der Instandsetzung der Außenfassade und der Gestaltung des Außengeländes eine erhebliche Eigenleistung erbracht. Im aktuellen Doppelhaushalt sind für die Sanierung des Hauptgebäudes 250.000 Euro eingestellt.
Nach langen Abstimmungsgesprächen mit dem Landesdenkmalamt, dem Tragwerksplaner und dem Heimatbund kann jetzt endlich begonnen werden, sagte Ortsvorsteherin Sanja Tömmes in der Sitzung am Dienstag. Das Gebäude soll an die Energiesparverordnung angepasst werden, auch die Statik ist verbesserungswürdig. Dazu wird die Dachkonstruktion verstärkt, die Außenwände werden durch innenliegende zusätzliche Fachwerkwände stabilisiert. Zudem ist der Einbau eines Treppenhauses nötig, und im Obergeschoss müssen Fenster in die Gefache der Außenwände eingebaut werden, damit Licht und Luft in die Räume gelangten. Auch die Erneuerung der Haustechnik, der Heizungs- und Sanitäranlagen und der gesamten Elektrik stehen auf dem Plan.
Badische Stahlwerke Thema in der Bürgerfragestunde
Bei der Bürgerfragestunde in der Auenheimer Ortschaftsratssitzung wurde
moniert, dass die Lärmemissionen durch die Badischen Stahlwerke (BSW) gestiegen
seien.
Auenheims Ortsvorsteherin Sanja Tömmes bestätigte, dass es
diesbezüglich neue Messungen gegeben habe und ein aktualisiertes Lärmkataster
erstellt werde. Dieses soll am 29. November auf einer öffentlichen
Ortschaftsratssitzung von Vertretern der Badischen Stahlwerke vorgestellt
werden.
AUS: Kehler Zeitung
vom 22.09.2016 VON: Nina Saam