Schlußworte

Strauss‘ Donner und Blitz ist eine gute Überleitung zu den Schlussworten. Ja, Donner und Blitz! Gehört manchmal eben auch dazu. Denn nach Donner und Blitz kommt auch mal wieder die Sonne raus! Uns ist an einer guten Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und auch mit Ihnen – Herr Vetrano – viel gelegen ist. Wir kommen eigentlich sehr gut miteinander klar. Und ob man es glauben mag oder nicht: wir reden miteinander, wir diskutieren, wir versuchen Lösungen zu finden. Natürlich ist es schwierig, wenn in der Zeitung steht: Auenheims Ortsvorsteherin fordert den OB auf, sein Wahlversprechen zu halten. Wirklich habe ich nämlich gesagt: Ich bitte Herrn Vetrano darum, sein Versprechen zu halten, die Ortschaften zu stärken. Sie sehen, was darauf manchmal wird.

Ich muss aber auch erwähnen, dass ich mir den Job als Ortsvorsteherin durchaus anders vorgestellt habe. Ich habe mir nicht vorgestellt, dass ich um so viele Dinge kämpfen muss, die eigentlich selbstverständlich sind. Dinge, um die sich die Stadt Kehl kümmern muss. Es sind nicht die Gebäude Auenheims, es sind Gebäude der Stadt Kehl um die sich die Stadt Kehl kümmern muss. Sie haben das Gebäudemanagement, Sie haben einen Tiefbau, einen Betriebshof. Nur ein Beispiel: Meine Aufgabe sehe ich eher darin, mitzuteilen, welche Schäden die Gebäude haben. Beispielsweise regnet es schon seit Jahren ins Dach hier im Rathaus. Wir sagen das immer wieder. Es passiert seit Jahren einfach nichts. Wenn es mein privates Gebäude wäre, würde ich es auch nicht durchs Dachfenster regnen lassen. Sie etwa?

Wenn das Kindergartengebäude in einem schlechten Zustand ist, der Gemeinderat sich vor Ort davon überzeugt und selbst zugibt, dass unser Kindergartengebäude im schlechtesten Zustand der ganzen Stadt Kehl ist, dann erwarten die Bürger , dass hier etwas getan wird und nicht die „Reißleine“ gezogen wird. Vor allem kurz vor knapp – also praktisch aus den Startlöchern wieder raus!

Auch habe ich nicht erwartet, dass ich mich für jedes noch so kleine Recht, das diese Ortschaft – so wie alle Ortschaften der Stadt Kehl - haben, kämpfen muss. Wir wissen genau, dass wir keine ENTSCHEIDER sind, sondern in den meisten Fällen lediglich angehört werden bzw. unsere Entscheidungen dem Gemeinderat vorgelegt werden. Dennoch haben wir ein Recht auf diese Anhörungen und auch ein Recht auf Informationen, die unsere Ortschaft betreffen. Und da ist es nicht immer wichtig Paragraphen zu reiten, sondern vielmehr wichtig, dass man uns als Ortschaft ordentlich und respektvoll behandelt.

Einen respektvollen Umgang erhoffe ich mir aber auch für mich selbst. Ich wurde in den letzten Tagen von Ortschaftsrat Bernd Bechtold angegriffen, weil ich in Stuttgart sage und schreibe 15 Std. pro Woche für eine kleine Partei, die sich LKR nennt, arbeite. Ich bin kein Mitglied dieser Partei. Ich gehöre nach wie vor zu den Freien Wählern. Das schließt nicht aus, dass ich mein Geld damit verdiene einen Landesvorstand bei seiner Arbeit zu unterstützen. Ich kümmere mich um Organisatorisches und Administratives. Ich mache keine Politik auf Landes- oder Bundesebene. Ich mache hier in Auenheim gerne Kommunalpolitik, aber ich sehe es durchaus als Vorteil, dass ich auch mal beruflich ein bisschen über den Tellerrand hinausschaue, mit Menschen zu tun habe, die Landes- bzw. Bundespolitik machen wollen und derzeit Europapolitik mitgestalten.

Ich bin froh, dass ich dadurch auch meinen Lebensunterhalt verdienen kann und ganz nebenbei einmal pro Woche meine allein lebende Mutter in Stuttgart sehen kann. Ich glaube, dass nennt man heutzutage win-win Situation! Warum erzähle ich das Ihnen heute, fragen Sie sich sicherlich! Ich erzähle es, weil sich Herr Bechtold damit an die Kehler Zeitung gewandt hat und daraus eine „große Sache“ machen möchte. Bevor sie etwas aus der Zeitung erfahren müssten, was nicht stimmt, berichte ich lieber selbst davon. Ich werde hier bestimmt keine Werbung für eine Partei machen, aber wenn es jemanden interessieren sollte, wo ich arbeite und was ich dort tue, dann bin ich gerne bereit Auskunft zu geben. Ich verstecke oder verheimliche nichts.

Ich bin ein Gastarbeiterkind, engagiere mich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe, reise in die ganze Welt. Ich arbeite bestimmt nicht für eine rassistische oder radikale Partei. Es erschien mir jedoch nicht wichtig, einen Bericht im Mitteilungsblatt darüber zu schreiben, wo ich mein Geld verdiene.

Jeder Ortsvorsteher in Kehl geht noch arbeiten – außer die, die schon Rentner sind. Ich habe ein Recht auf private Entscheidungen. Ich habe ein Recht dort zu arbeiten, wo es mir gefällt. Wenn Bernd Bechtold bestimmen möchte, wo ich arbeite, dann geht das entschieden zu weit. Er ist aus diesem Grund heute Abend nicht hier um deutlich zu machen, dass er sich von mir distanziert. Sie als Bürger und Einwohner dieser Ortschaft sollten das wissen.

So, jetzt komme ich aber zum tatsächlichen Schluss: Unsere schöne Ortschaft! Ich möchte mich bei allen bedanken, die sich dafür einsetzen, dass wir in einem so schönen und vielfältigen Ort leben dürfen. Wir haben viele Vereine, von denen alle Bürger profitieren können, ob sportlich, musikalisch, kreativ aber auch einfach menschlich. Wenn es nicht Menschen geben würde, die ihre Zeit dafür opfern sich dort ehrenamtlich zu engagieren, gebe es keine Vereine mehr. Und ich habe wieder so oft gemerkt, wie wichtig diese gute Vereinsstruktur für unser Dorf, für unser Miteinander ist. Auch die kulturellen Angebote: Hut ab! Was ihr da auf die Beine stellt, mit den geringsten Mitteln. Unglaublich. Ich hatte so oft Gänsehaut während Konzerten – egal ob gesanglich oder instrumental – oder beides zusammen. Da macht das Ortsvorsteherdasein richtig Spaß und vor allem richtig stolz. Hier wird kulturell einiges geboten! Hierfür an alle, die sich in irgendeiner Form daran beteiligen: Herzlichen Dank.

Auch den Unternehmern vor Ort: Dankeschön! Sie schaffen Arbeitsplätze für unsere Einwohner. Viele spenden regelmäßig, damit sich die ein oder andere Mannschaft mal wieder neue Trikots oder Trainingsanzüge leisten kann oder auch zu Meisterschaften fahren kann.

Danke den Ärzten vor Ort, unserer Apothekerin, den Physiotherapeuten, unseren Einzelhändler, unseren Gastronomen, Gärtner, Bäcker, Metzger oder Friseur. Ohne euch/ohne Sie würde ein großes Stück Lebensqualität verloren gehen.

Und natürlich ein großes Dankeschön an die Mitarbeiter der Ortsverwaltung, die für die Bürger vor Ort da sind, die es ermöglichen, dass die Bürokratie – die durchaus sinnvoll und berechtigt ist – nicht allzu wehtut. Aber auch danke, dass ihr heute Abend hier für die Bürger alles vorbereitet habt!

Danke auch an meinen Ortschaftsrat! Ihr – die ihr heute hier seid - seid einfach Spitze! So viele gute und engagierte Menschen, die sich für das Dorf einsetzen. Danke, dass ihr an den Sitzungen zu konstruktiven und wichtigen Diskussionen bereit seid, aber nicht nur das, sondern dann auch bereit seid, die Konsequenzen mitzutragen und sich für Wichtiges einzusetzen.

Herzlichen Dank an Ingomar Hartmann, den ich jetzt bitte kurz aufzustehen. Er ist dafür verantwortlich, dass diese Bürgerversammlung mit einem tollen visuellen Rahmen versehen ist! Er kümmert sich um die Fotos, die Sie heute hier gesehen haben – und nicht nur die letzten Tage. Sondern er sammelt das ganze Jahr. Hierfür ein herzliches Dankeschön und einen großen Applaus!

Außerdem möchte ich mich auch bei Johannes Mellein bedanken, der sich das ganze Jahr über um die Homepage www.auene.de kümmert. Auch dir ein herzliches Dankeschön.

Und last but not least – vielen vielen Dank an den Musikverein Harmonie Auenheim für die tolle Musik, die uns durch den Abend begleitet hat. Jean-Claude möchte ich gerne einen guten Tropfen Wein überreichen und nochmals herzlich Danke sagen!  

Herzlichen Dank, dass Sie alle hier waren. Ich lade Sie alle herzlich im Namen der Ortschaft Auenheim zu einem Ehrenwein (oder zwei) ein. Danke!  

 
 

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