Bericht aus der Ortschaftsratssitzung Dezember 2016

16.12.2016

Baeshort-Verbot // schnelles Internet von der Telekom

Badeshort-Verbot

Hat die Kehler Bäderordnung jahrelang eine bestimmte Gruppe männlicher Jugendlicher diskriminiert? Anscheinend ja, findet Auenheims Ortsvorsteherin Sanja Tömmes. Sie fordert eine Erklärung für den plötzlichen Sinneswandel bei der künftigen Bädersatzung.

Wenn es nach dem Willen der Stadtverwaltung geht, sollen lange Badeshorts künftig wieder in Kehls Bädern erlaubt sein. Eine entsprechende Beschlussvorlage für den Gemeinderat wurde am Donnerstagabend im Auenheimer Ortschaftsrat diskutiert. Dieser hatte die Debatte um die Kehler Bäderordnung im Mai dieses Jahres losgetreten – und wurde jetzt quasi wieder von ihr eingeholt. Statt, wie von den Auenheimern gefordert, Ganzkörperbadesachen den knielangen Badeshorts gleichzustellen und damit zu verbieten, soll nun in Zukunft die Form der Badesachen keine Rolle mehr spielen – nur noch das Material.

Bisher durfte die Kehler Badehose „aus hygienischen Gründen nicht über die Mitte der Oberschenkel und nicht über den Bauchnabel reichen“ – selbst wenn diese Hose aus den üblichen Textilien bestand, aus der sämtliche Badebekleidung hergestellt wird. Über den plötzlichen Sinneswandel schüttelt der Auenheimer Ortschaftsrat nur den Kopf: „Haben wir jetzt neue Pumpen oder bessere Filter im Schwimmbecken?“, fragt sich Ortsvorsteherin Sanja Tömmes (Freie Wähler) und verlangt eine Erklärung, warum lange Badeshorts plötzlich kein hygienisches Problem mehr darstellen.

Denn würde sich herausstellen, dass „das mit der Hygiene gar nicht so war, dann hätten wir ja jahrelang bestimmte Jugendliche ausgegrenzt und sie in ihren Rechten beschnitten“, so Tömmes. Sie wisse selbst aus erster Hand, wie schlimm manche Auenheimer Jungen das Badeshort-Verbot fanden und aus diesem Grund nicht ins Schwimmbad gehen konnten. Sie wies darauf hin, dass niemand auch nur auf die Idee gekommen wäre, das Badeshort-Verbot zu kippen, wenn der Auenheimer Ortschaftsrat nicht die Burkini-Debatte angestoßen hätte.

Tömmes ärgerte sich außerdem darüber, dass das Verbot der knielangen Hosen praktisch schon außer Kraft gesetzt wurde: „Die entsprechenden Schilder vor Ort wurden im Sommer auf Anweisung des Betriebsleiters der TDK abgenommen.“ Damit sei die Entscheidung, dass das Verbot abgeschafft wird, schon gefallen. „Eigentlich muss so etwas aber der Gemeinderat entscheiden“, sagte sie.

Nichtsdestotrotz votierte der Ortschaftsrat einstimmig dafür, das Badeshort-Verbot aus der Satzung herauszunehmen. Auch wenn die Sorgen, was das Streichen dieses kleinen Satzes bewirken wird, geblieben sind: „Vermutlich werden jetzt wieder viele bestimmte Jugendliche das Auenheimer Bad besuchen, die vorher aus diesen Gründen nicht gekommen sind“, sagte Reiner Monschau (SPD/Bürgerliste) und regte an, „darüber nachzudenken, ob dann das Aufsichtspersonal noch reicht“. Er forderte zudem einen jährlichen Sachstandsbericht über das Auenheimer Freibad, um zu sehen, „was sich dann geändert hat“.

schnelles Internet von der Telekom

Ein Werbezettel der Deutschen Telekom sorgte vergangene Woche für helle Aufregung in Auenheim: Der Flyer, der an alle Haushalte verteilt wurde, verspricht „Von 5 auf 100 Mbit/s in sofort – Schnelles Internet auch bei Ihnen zu Hause“. Und zwar in den Kehler Ortschaften Kork, Neumühl und Auenheim. „Da sind wir natürlich aus allen Wolken gefallen“, sagte Ortsvorsteherin Sanja Tömmes. „Wir haben das aber gleich geklärt.“ Die Telekom hat laut Tömmes mittlerweile den Fehler eingestanden: Nicht für die Ortschaft Auenheim, sondern nur für das Gewerbegebiet Süd gilt das Angebot. „Auenheim und Leutesheim werden nach wie vor von der Neckarcom bedient“, so Tömmes.


VON: ANTJE RITZERT

 
 

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